0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1178 Aufrufe

Bayerische Zahnärzte begrüßen Vorstoß des Bayerischen Ministerrats und der Sächsisches Staatsregierung

Der Bayerische Ministerrat und die Sächsische Staatsregierung haben sich bei einer gemeinsamen Kabinettssitzung am 21. Mai 2019 in Dresden für einen Bürokratieabbau im Gesundheitswesen ausgesprochen. Bei den bayerischen Zahnärzten rennen sie mit diesem Vorstoß offene Türen ein: „Das ist das richtige Signal zur richtigen Zeit“, betont Christian Berger als Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK) und Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB).

Bürokratielast macht Niederlassung unattaktiver


Dr. Rüdiger Schott (links) und Christian Berger sind Vorstand der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns und der Bayerischen Landeszahnärztekammer. (Foto: BLZK)

„Die Bürokratiebelastung der niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte hat ein Maß erreicht, das die Gründung oder Übernahme einer Praxis für die jungen Kolleginnen und Kollegen immer unattraktiver erscheinen lässt. Auch deshalb geht die Zahl der Zahnarztpraxen kontinuierlich zurück. Ein starkes Wachstum ist dagegen bei den angestellten Zahnärzten zu verzeichnen. Die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung lässt sich auf Dauer aber nur sicherstellen, wenn wieder mehr junge Zahnärzte den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Dazu würde der Bürokratieabbau einen wichtigen Beitrag leisten“, meint der stellvertretende KZVB-Vorsitzende Dr. Rüdiger Schott, der als niedergelassener Zahnarzt in Oberfranken tätig ist.

Augenmaß bei der Digitalisierung

Gerade mit Blick auf die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems sei nun Augenmaß gefragt. Viele der von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geplanten Gesetze würden den Verwaltungsaufwand in den Praxen nämlich nicht reduzieren, sondern weiter erhöhen. „Die elektronische Patientenakte (ePA) ist zwar ein hehres Ziel, sie muss aber auch mit Inhalten gefüllt werden. Befunde, die bislang nur in der Praxiskartei dokumentiert wurden, müssen künftig auch in die ePA übertragen werden. Das kostet Zeit, die für die Patientenversorgung fehlt. Wir wissen bis dato auch nicht, in welchem Umfang den Zahnärzten dieser zusätzliche Aufwand vergütet wird“, so Berger.

Grundsätzlich stehe die Zahnärzteschaft der Digitalisierung jedoch positiv gegenüber. „Es kommt nun darauf an, dass digitale Lösungen intelligent umgesetzt werden. Der Wegfall von Schriftformerfordernissen, den die Bundesländer Bayern und Sachsen vorschlagen, ist ein Schritt in die richtige Richtung“, betonen BLZK und KZVB.

Viele mögliche Erleichterungen

Als weitere Beispiele für einen echten Bürokratieabbau im Gesundheitswesen nennen die beiden Körperschaften die Verlängerung der Frist für die Aktualisierung der Strahlenschutz-Fortbildungen, die Verkürzung von Aufbewahrungsfristen, die Abschaffung regelmäßiger Praxisbegehungen durch die Gesundheitsämter, eine Reduzierung der Dokumentationspflichten und höhere Bagatellgrenzen für Prüfanträge der Krankenkassen. Auch bei der elektronischen Abrechnung gebe es weiteres Verbesserungspotenzial. So müssten Laborrechnungen oder Heil- und Kostenpläne teilweise immer noch in Papierform vorgelegt werden. Man stehe der Bayerischen Staatsregierung jederzeit für Gespräche zum Thema Bürokratieabbau zur Verfügung, um konstruktive Vorschläge für die angekündigten Beratungen in der Gesundheitsministerkonferenz einzubringen.

Titelbild: Gemeinsame Kabinettssitzung des Bayerischen Ministerrats und der Sächsischen Staatsregierung am 21. Mai 2019 in Dresden. (Foto: Sächsische Staatskanzlei/Pawel Sosnowski)
Quelle: BLZK Politik Praxisführung

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
17. Apr. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – April 2024
15. Apr. 2024

Eigene Szenarien erarbeiten, statt auf die Politik zu warten

Das alte System wird um- und abgebaut, es fehlt an Geld – die Zahnärzteschaft muss Antworten für die Zukunft finden, so Dr. Uwe Axel Richter
15. Apr. 2024

„Wir stehen vor einem großen Wandel, und das darf man durchaus kritisch sehen“

Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der BZÄK, über die Arbeit an und mit der GOZ, wie sich junge Zahnärztinnen und Zahnärzte gewinnen lassen und was sie antreibt
15. Apr. 2024

Zahnmedizin in Nordrhein überdurchschnittlich betroffen

Fehlentscheidungen und ausbleibende gesetzliche Regelungen – Kritik auf Bundesebene bekräftigt
11. Apr. 2024

Kritik an Lauterbach: vage öffentliche Ankündigungen, schwache konkrete Umsetzung

Lücken in der Versorgung – Gesundheitsorganisationen DKG, KBV, KZBV und ABDA erneut vor der Bundespressekonferenz
9. Apr. 2024

Ärzte: Anstellung und Teilzeit weiter im Trend

KBV: Umsätze der Praxen verharrten 2022 auf Vorjahresniveau – aktuelle Zahlen aus der Ärzteschaft
8. Apr. 2024

Die Diskussion: Impulspapier „Orale Medizin“

Diskussionsbeiträge und Statements zur Zukunft der Zahnmedizin – diskutieren Sie mit!
8. Apr. 2024

GOZ: Bundesgesundheitsminister spielt auf Zeit

Immer noch fehlende Stellungnahme des BMG bei Gericht – am 24. April 2024 Anhörung zu Antrag der Unionsfraktion im Bundestag