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Dr. Arndt Happe, Botschafter der EAO für Deutschland, über sein Engagement für die EAO und warum sich ein Kongressbesuch unbedingt lohnt

Vom 26. bis 28. September 2019 findet in Lissabon der wissenschaftliche Jahreskongress der European Association for Osseointegration (EAO) statt. Warum es sich lohnt, aus Deutschland nach Portugal zu reisen und diesen besonderen Kongress zu besuchen oder gar Mitglied der EAO zu werden, darüber gibt PD Dr. Arndt Happe aus Münster im Interview mit Quintessence News Auskunft.

Herr Dr. Happe, wie lange sind Sie schon EAO-Mitglied? Und warum wollten Sie damals Teil der EAO-Community werden?


PD Dr. Arndt Happe, Münster (Foto: Happe)

Dr. Arndt Happe: Oh, eine gefühlte Ewigkeit. Wann ich Mitglied wurde, weiß ich gar nicht mehr genau – wahrscheinlich Anfang 2000. Die EAO ist eine der größten und besten internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen für Implantologie weltweit. Alle meine großen Vorbilder waren damals dabei. Da wollte ich natürlich auch dazugehören, und ich habe es noch nicht bereut. Es ist immer sinnvoll, über den Tellerrand zu schauen, auch wenn die DGI in Deutschland ebenfalls eine sehr gute und große Vereinigung ist.

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten EAO-Kongress? Und wann standen Sie das erste Mal selbst auf dem Podium?

Happe: Ich weiß nicht mehr, wann und wo der erste Kongress war. Ich erinnere mich aber sehr genau noch an die EAO 2001 in Mailand. Da fehlten alle amerikanischen Referenten wegen des 11. September. Allerdings hat Europa so viele Kollegen, die auf höchstem Niveau arbeiten, dass das Fehlen der amerikanischen Kollegen zwar schade, der Kongress aber trotzdem sehr gut war. Mich hat damals besonders Uli Grunder beeindruckt, weil er einer der wenigen Kollegen war, die ein evidenzbasiertes Konzept für Implantate in der ästhetischen Zone hatte und sehr schöne Ergebnisse zeigte.

Ich hatte einen Vortrag über eine Studie zur Oberflächenberarbeitung von CAD/CAM-Zirkonabutments für die EAO in Kopenhagen in 2012 eingereicht und dieser wurde angenommen. Das war das erste Mal für mich auf der EAO-Bühne. Eine große Ehre war es für mich, den Eröffnungsvortrag für den EAO-Kongress in Madrid in 2017 zu halten. Im Moment fungiere ich als Botschafter der EAO für Deutschland – Ambassador of the EAO for Germany.

„Ich möchte sehen, was die machen, welche Ideen von dort kommen“

Es gibt ja unglaublich viele Kongresse und Veranstaltungen rund um die Implantologie in Deutschland, von allen möglichen Fachgesellschaften, Vereinen, Kammern etc. und der Industrie. Warum sollen fortbildungsinteressierte Zahnärztinnen und Zahnärzte dann zum EAO-Kongress reisen?

Happe: Dafür sprechen viele verschiedene Gründe. Ein Kongress lebt immer von den Menschen, die ihn besuchen. Bei der EAO ist es internationales Publikum. Das ist mit den nationalen Veranstaltungen nicht zu vergleichen. Das ist im Übrigen auch ein großer Unterschied zu unseren europäischen Nachbarn. Wenn Sie in den Niederlanden oder in Skandinavien einen nationalen Kongress besuchen, sind da ganz selbstverständlich auch internationale Referenten und Vorträge in Englisch. Das wird in Deutschland bislang leider nicht so goutiert, habe ich das Gefühl.

Ich finde den Input aus der internationalen Szene aber super spannend und sehr wichtig. Die Welt ist durch die digitale Vernetzung kleiner geworden. Länder wie Brasilien zum Beispiel, aus denen lange eher wenig zum Thema Implantologie kam, haben enorm aufgeholt und haben heute sehr gute Leute und Konzepte. Die kann man nur auf internationalen Kongressen erleben. In Lissabon wird es deswegen auch eine Session geben, in der brasilianische Kollegen sprechen werden, die „Brazil and Friends` Session“.

Aber so weit muss man gar nicht in die Ferne schweifen. Alle unsere europäischen Nachbarn haben super Leute, die nicht schlafen und mit Leidenschaft forschen und Patienten behandeln. Ich möchte sehen, was die machen, welche Ideen von dort kommen.

Gleichzeitig ist Europa aber so klein, dass man die EAO auch immer schnell erreichen kann. Sie müssen eben nicht in die USA zur Academy for Osseointegration fliegen, sondern nur im September ins wunderschöne Lissabon, oder nächstes Jahr nach Berlin. Die Kongressstädte sind in der Regel ja auch sehenswert, und so lässt sich oftmals das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.

„Es ist tatsächlich für jeden etwas dabei“

Sie werden in diesem Jahr die Session mit den Clinical Videos als Chair begleiten. Welche anderen Programmpunkte finden Sie in diesem Jahr besonders spannend?

Happe: Bewegte Bilder zeigen natürlich mehr als Fotos und erlauben auch mehr Interaktion. Klinische Videos sind meines Erachtens sehr interessant, deswegen freue ich mich auf unsere Session.

Die „Brazil and Friends` Session” habe ich schon angesprochen. Die wird ganz sicher auch spannend. Darüber hinaus werden meines Erachtens alle „hot topics“ angesprochen: Es wird um Zirkonimplantate gehen, um Problemlösung wie die Weichgewebsrezession um Implantate und Periimplantitis, den digitalen Workflow etc.

Es ist tatsächlich für jeden etwas dabei. Für die Kollegen von den Unis, die forschen, gibt es Sessions zur Grundlagenforschung. Für junge Kolleginnen und Kollegen und für Anfänger in der Implantologie gibt es das Junior Committee mit einem Hands-on-Workshop zum Thema „My first Implant“.  Es gibt eine riesige Industrieausstellung, wo Sie die neusten Trends bei Implantatsystemen, DVTs, Software, Biomaterialien etc. sehen und erleben können.

„Ich möchte mich vergewissern, dass wir zeitgemäße Konzepte verfolgen“

Was erwarten Sie persönlich in diesem Jahr für sich und Ihre Praxis vom Kongress in Lissabon?

Happe: Wie bei jedem Kongress geht es um Informationsgewinn, Vernetzung, Abgleich. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Ich möchte mich vergewissern, dass wir zeitgemäße implantchirurgische und implantatprothetische Konzepte verfolgen, nicht auf dem Holzweg sind – oder sonst schauen, wie wir gegensteuern, was wir anders machen könnten. Ich möchte Innovationen und Trends kennen lernen und diese nicht verpassen. Vielleicht nicht sofort aufspringen, sondern schauen wie die Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen sind, die Neues unter Klinikbedingungen testen können.

Ich möchte befreundete internationale Kolleginnen und Kollegen treffen und mich mit ihnen austauschen. Und welcher Ort wäre dazu besser geeignet als einer der größten und wichtigsten internationalen Kongresse für Implantologie. Hier ist man ganz vorne mit dabei.

Mehr Informationen zum Kongress hier: EAO will Brücken in die Zukunft bauen

Titelbild: Impressionen vom EAO-Kongress 2018 in Wien (Foto: Quintessenz)
Quelle: Quintessence News Fortbildung aktuell Implantologie Menschen

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