0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1262 Aufrufe

Kinderärzte sehen Reaktionen und Verhalten kritisch – Eltern oft kein Vorbild

(c) Kekyalyaynen/Shutterstock.com

Die Erfahrung von Kinderärzten ist, dass Mütter und Väter häufig die Augen vor den gesundheitlichen Auswirkungen der intensiven Mediennutzung auf ihre Kinder verschließen. Das zeigt eine Studie der Pronova BKK.

Eltern übersehen häufig die negativen Folgen ausgeprägter Mediennutzung bei ihrem Nachwuchs. Knapp drei Viertel der Kinderärzte sind der Meinung, dass Eltern den Umgang ihrer Kinder mit Computern, Spielekonsolen oder Smartphones völlig verharmlosen. In ihren Sprechstunden erleben die Mediziner, dass es weit häufiger die Ärzte als die Eltern sind, die den Gebrauch solcher Geräte überhaupt thematisieren. Dies sind Ergebnisse der Studie „Smart Aufwachsen 2019?" der Pronova BKK, für die bundesweit 100 niedergelassene Kinderärzte im Rahmen einer Online-Befragung befragt wurden.

Die Eltern verharmlosen aus Sicht der Kinderärzte den Medienkonsum ihrer Kinder nicht nur, sie werden auch ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht. Nahezu alle Mediziner beobachten übereinstimmend, dass Eltern bei der Nutzung digitaler Geräte „nicht gerade gute Vorbilder“ sind. „Kinder wachsen heutzutage damit auf, dass das Smartphone in der Welt der Großen ständiger Begleiter ist. Auch Kleinkindern bleibt nicht verborgen, dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Eltern ein Stück weit mit diesen Geräten teilen müssen – mit teils dramatischen Folgen für die kindliche Entwicklung", so Patrizia Thamm, Psychologin bei der Pronova BKK.

Rund 40 Prozent der Eltern nehmen Probleme nicht wahr

Lediglich knapp 20 Prozent der Kinderärzte sind sich sicher, dass Eltern die Probleme ihrer Kinder überhaupt wahrnehmen, die Smartphones und Tablets verursachen. Weitere 40 Prozent glauben, dass Mütter und Väter zumindest eine Ahnung von den Auswirkungen haben. Die übrigen 40 Prozent halten die elterliche Wahrnehmung bei diesem Thema für eher eingeschränkt. „Dass Eltern den Medienkonsum so wenig als Problem erkennen, macht es noch schwieriger, den Kindern zu helfen und die negativen Auswirkungen zu bekämpfen", so Psychologin Tamm.

In der Sprechstunde kaum Thema

Hinzu kommt, dass Eltern das Thema elektronische Medien selten von selbst mit in die Sprechstunde bringen. Nur 8 Prozent der Kinderärzte berichten, dass sie von Vätern oder Müttern häufig darauf angesprochen werden, 38 Prozent sagen, dass dies manchmal passiere. 87 Prozent der Pädiater dagegen kommen von sich aus auf das Thema zu sprechen.

Kinderärzte: Smartphones machen krank

Gleich eine ganze Reihe von Krankheitssymptomen führen Kinderärztinnen und -ärzte auf übermäßigen Medienkonsum zurück. Dazu  gehören laut Befragung Übergewicht, soziale Auffälligkeiten, motorische Defizite und Lernentwicklungsstörungen. Zugleich sehen die Experten diese Probleme auf dem Vormarsch. So berichten 79 Prozent der befragten Ärzte, dass sie in den vergangenen fünf Jahren verstärkt soziale Auffälligkeiten bei ihren jungen Patienten feststellen. 75 Prozent registrieren, dass immer mehr Kinder zu viel wiegen. 82 Prozent stellen schon heute eine soziale Isolation des Nachwuchses fest, für die sie die Mediennutzung mitverantwortlich machen.

Titelbild: Kekyalyaynen/Shutterstock.com
Quelle: Pronova BKK Bunte Welt Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
28. März 2024

Die Macht der Nachbarn – so lernt unser Gehirn

Benachbarte Synapsen beeinflussen sich gegenseitig und sind wichtig fürs Lernen und Erinnern
27. März 2024

Herausforderungen der Tuberkulose-Bekämpfung

„Yes! We can end TB!“ – DZIF informiert anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages über seine Forschungen
27. März 2024

Sicherstellung der freien zahnärztlichen Berufsausübung

Bundeszahnärztekammer hat zwölf europapolitische Kernanliegen zur Europawahl formuliert
26. März 2024

Bundesrat billigt Cannabisgesetz

Besitz von bis zu 25 Gramm in den eigenen vier Wänden von bis zu 50 g Cannabis erlaubt
21. März 2024

Organspende-Register: BZgA zur digitalen Erklärungsabgabe

Der Eintrag kann jederzeit geändert werden – Informationsfilm erklärt das digitale Vorgehen
19. März 2024

Leben retten und Spätfolgen aktiv verhindern

Julian Trapp, Vizepräsident des BVZP e.V., appelliert an das Zahnärztliches Fachpersonal, einen Erste-Hilfe-Kursus zu absolvieren
19. März 2024

Pflegekräfte gehen vielfach krank zur Arbeit

Barmer-Studie – „Präsentismus-Verhalten“ steht meist im Zusammenhang mit Stress, mangelhafter Unternehmenskultur und Arbeitszufriedenheit
14. März 2024

Biofeedback-Therapie bei Migräne mit „unklar“ bewertet

Igel-Monitor: Studien haben ein hohes Verzerrungspotenzial und eine geringe Aussagesicherheit