0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2886 Aufrufe

Junge Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund fordern breite gesellschaftliche Debatte zur Zukunft der Versorgung

Die jungen Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund fordern mit Blick auf „systematische Webfehler“ im deutschen Gesundheitssystem eine breite und strukturierte Debatte in der Gesellschaft. Dazu haben sie im Juni ein Thesenpapier veröffentlicht.

In dieser Debatte müssten im Besonderen die Stimmen der beteiligten Berufsgruppen aus Pflege, Ärzteschaft und weiteren Akteuren des Gesundheitswesen Gehör finden. Die Bewältigung der Pandemie habe die Blicke auf einige schon lange bestehende Fehlentwicklungen, aber auch auf noch nicht vollends ausgeschöpfte Potenziale des Gesundheitswesens gelenkt, so Theo Uden, Hartmannbund-Vorstandsmitglied und Vertreter der Assistenzärzte des Verbands.

Gesellschaft muss über die Gestaltung entscheiden

„Die momentane Situation eröffnet die Chance der Neuentdeckung oder Beschleunigung sinnvoller Prozesse und bietet zugleich die Gelegenheit, sich – jenseits der Vorbereitung auf eine erneute Viruspandemie – ganz grundsätzliche Gedanken über die Zukunft unseres Gesundheitssystems zu machen“, ist Uden überzeugt. Dabei gehe es auch darum, so Dr. Dr. Galina Fischer, Sprecherin des Ausschusses der Assistenzärzte im Hartmannbund, Versorgung so zu gestalten, wie die Gesellschaft es für angemessen halte. Diese sei es am Ende auch, die – zum Beispiel im Kontext möglicher Kostensteigerungen – langfristig zu entscheiden habe, wofür Gelder aufgewendet werden sollten und wofür nicht.

Ihre Vorstellungen bringen die Assistenzärzte in einem umfangreichen Thesenpapier in die politische Diskussion ein, in dem sie Themen wie Profitorientierung, Arbeitsbedingungen für Ärzteschaft und Pflege, Mündigkeit von Patientinnen und Patienten oder etwa die Digitalisierung des Gesundheitswesens aufgreifen.

Zuwendung als neuer Maßstab guter Medizin

Ein großes Anliegen ist ihnen auch die Aufwertung von Zuwendung und „sprechender Medizin“ im Gesundheitswesen. Das aktuelle Finanzierungssystem gebe schon lange ein Anreiz eher für eine operativ- und Geräte-orientierte Medizin als für eine sprechende und zuwendungsorientierte Medizin. „Wir sollten es uns leisten, die Zuwendung als neuen Maßstab guter Medizin zu definieren und neben Heilungserfolg als klare Währung zukünftiger Finanzierungssysteme zu etablieren“, so die jungen Ärzte im Hartmannbund. Dabei müsse eine relevante Rolle der Zuwendung auch in neuen (z.B. digitalen) Behandlungsformen realisiert werden. In solchen Fällen sei eine klare Differenzierung notwendig: „Ins unendliche und ohne großes menschliches Zutun skalierbare digitale Gesundheitsprodukte müssen eine andere Rolle in dieser Bewertung spielen als eine direkte ärztliche oder pflegerische Zuwendung auf digitalem Wege.“

Das Positionspapier der jungen Ärztinnen und Ärzte kann hier abgerufen werden.

Titelbild: lenetstan/Shutterstock.com
Quelle: Hartmannbund med.dent.magazin Politik

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
19. Apr. 2024

Sachsen startet Kurs für ausländische Zahnärztinnen und Zahnärzte

Zur Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung – dem Fachkräftemangel aktiv begegnen
17. Apr. 2024

ApoBank profitiert von der Zinswende

6 Prozent Dividende vorgeschlagen – Online-Banking soll verbessert werden, neue Vorteile für Mitglieder
16. Apr. 2024

Zahnmedizin-Studierende in Brandenburg starten ins Studium

Neuer Studiengang an der Medizinischen Hochschule Brandenburg – 48 Erstsemester angenommen
15. Apr. 2024

Prof. Moritz Kebschull ist neuer Präsident der EFP

Leitlinien, mehr Aus- und Weiterbildung für die Zahnärztinnen und Zahnärzte und Förderung junger Wissenschaftler auf der Agenda
15. Apr. 2024

Eigene Szenarien erarbeiten, statt auf die Politik zu warten

Das alte System wird um- und abgebaut, es fehlt an Geld – die Zahnärzteschaft muss Antworten für die Zukunft finden, so Dr. Uwe Axel Richter
15. Apr. 2024

„Wir stehen vor einem großen Wandel, und das darf man durchaus kritisch sehen“

Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der BZÄK, über die Arbeit an und mit der GOZ, wie sich junge Zahnärztinnen und Zahnärzte gewinnen lassen und was sie antreibt
15. Apr. 2024

Zahnmedizin in Nordrhein überdurchschnittlich betroffen

Fehlentscheidungen und ausbleibende gesetzliche Regelungen – Kritik auf Bundesebene bekräftigt
9. Apr. 2024

Ärzte: Anstellung und Teilzeit weiter im Trend

KBV: Umsätze der Praxen verharrten 2022 auf Vorjahresniveau – aktuelle Zahlen aus der Ärzteschaft