0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1776 Aufrufe

8. Symposium zur Erwachsenenkieferorthopädie gab wichtigen Überblick über Therapien und Systeme – Fazit: Es gibt nicht ein System für alles

„Prävention, Funktion und Ästhetik“ sind die drei Ziele in der kieferorthopädischen Behandlung. Im Rahmen des 8. Symposions zur Erwachsenenkieferorthopädie am 25. Mai in Frankfurt am Main ist es dem Tagungspräsidenten Prof. Philipp Meyer-Marcotty gelungen, einen Bogen über die gesamten Anforderungen an die kieferorthopädische Behandlung Erwachsener zu spannen. Besonders wertvoll war dieses Symposion durch den enormen Erfahrungsschatz der eingeladenen Referenten in Kombination mit dem Ausblick auf heutige Techniken und Möglichkeiten.

Differenziertes Wissen notwendig

Das wissenschaftliche Programm begann mit einem Paukenschlag – dem Vortrag von Prof. Birte Melsen. Ihr Referat „The role of Orthodontics in the regeneration of the degenerated dentition“ beinhaltete nicht nur die Grundlagen für das Verständnis von Knochenregeneration und Zahnbewegung, sondern auch die präzise Diagnostik und Mechanik zur Behandlung schwierigster Behandlungsaufgaben.

Melsen zeigte anhand zahlreicher Fallpräsentationen mit Langzeitergebnissen über 40 Jahre die Notwendigkeiten kieferorthopädisch individueller Lösungen. Es gibt nicht das eine System zur Behandlung komplexer Fälle, so die Referentin. „Brainless Orthodontics“ werde heute teilweise vermittelt, wenn behauptet würde, ein bestimmtes System garantiere die Behandlungsqualität. Ganz im Gegenteil, differenziertes Wissen und die Kenntnisse verschiedenster Mechaniken sicherten den individuellen Langzeiterfolg, so Melsens Fazit. Prof. Ingrid Rudzki schloss sich mit ihrem Vortrag über „Neue Wege in der kieferorthopädischen Chirurgie?“ dieser Sichtweise an. Die heute übliche interdisziplinäre Planung und Behandlung von Dysgnathiepatienten erfordere ein hohes Maß an fachübergreifenden Kenntnissen.

Early Surgery Konzept

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kieferorthopäden und Kieferchirurgen ist eine seit mehr als 100 Jahren geforderte und gelebte Kooperation (Blair, Angle, Whipple 1897/1908). Die dazu notwendige Basis verlangt eine das gesamte stomatognathe System umfassende präzise Befundung.

Der Überblick von den Konzepten des „Early Surgery Konzepts“ bis zu zahlreichen Fallpräsentation der interdisziplinären Zusammenarbeit wiederum mit Langzeitergebnissen über die letzten Jahrzehnte bot eine intensive Fortbildung.

Prof. Hans-Peter Bantleon aus Wien überzeugte mit einer Vielzahl von Fallbeispielen und einem intensiven Austausch mit den Zuhörern. Er präsentierte Erwachsenenfälle mit Konzepten zur Bisserhöhung, dem Lückenschluss, der Lückenöffnung sowie Distalisierungmechaniken mit verschiedensten Lösungsansätzen. Seine wissenschaftlich fundierten individuellen Mechaniken, die direkt in den praktischen Praxisalltag übernommen werden können, begeisterten die Zuhörer und wurden angeregt diskutiert.

Gesicherte Retension und „Best Ager“

Kein noch so gutes Behandlungsergebnis ist jedoch zufriedenstellend ohne eine gesicherte Retention. Zu diesem wichtigen Thema sprach Prof. Michael Wolf aus Aachen. Aber auch in der Retentionsphase mit festsitzenden Retainern können in Einzelfällen Fehlreaktionen auftreten. Mit zahlreichen klinischen Bildern zeigte Wolf einen aktuellen Überblick über die unterschiedlichen Retentionsmaßnahmen. Er gab Hilfestellung in der Planung der Retention, um aufgrund wissenschaftlicher Daten Risikofälle herausfiltern zu können.

Abschließend gab der Tagungspräsident Prof. Meyer-Marcotty einen umfassenden Überblick über die Motivation und Behandlungskriterien erwachsener Patienten ab 40 Jahren. Er vermittelte anschaulich, welche besonderen Grundlagen und Erfordernisse bei Behandlung von „Best Agern“ erforderlich sind.

Die Zuhörer waren von den angebotenen Themen und der Möglichkeit des direkten Erfahrungsaustausches mit den Referenten im Rahmen einer Podiumsdiskussion zu allen Themen so fasziniert, dass selbst beim Schlusswort der Saal noch gefüllt war.

Das Titelbild zeigt die Anfangssituation eines Patientenfalls von Dr. Christian Kirschneck, Quintessenz 5/2017
Quelle: BDK Kieferorthopädie Zahnmedizin Fortbildung aktuell

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
19. Apr. 2024

Align hat Act of Random Kindness 2024 gestartet

Vergünstigte kieferorthopädische Behandlungen mit transparenten Alignern für Patienten mit besonderen Bedürfnissen
11. Apr. 2024

Mundgesunde Ernährung im Alter

Aprilausgabe der „Quintessenz Zahnmedizin“ mit Themen aus Ernährungsberatung, KfO und Füllungsmaterialien bis hin zu Mundschleimhautveränderungen
5. Apr. 2024

Zahnbewegung über die maxilläre Mitte

Kasuistik und Diskussion: Die kieferorthopädisch induzierten therapeutischen Effekte affektieren nicht nur die Zähne, sondern auch alle umliegenden Strukturen
28. März 2024

DGKiZ: Online-Frühjahrstagung ermutigte zur interdisziplinären Zusammenarbeit

Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnmedizin beleuchtete Schnittstellen mit Allgemein- und Zahnmedizin
28. März 2024

Mehr Effizienz und besseres Patientenerlebnis

Kieferorthopäde Dr. Peter Schicker: „Ich habe DentalMonitoring mit großem Erfolg in den Praxisworkflow integriert“
26. März 2024

Größeres Sichtfeld trotz kleinerem Handstück

iTero Lumina Intraoralscanner sorgt für eine schnellere, effizientere und fotorealistische Bilderfassung
25. März 2024

Saubere Schiene, saubere Zähne

Curaprox Aligner foam stärkt, schützt und remineralisiert mit natürlichen Mineralien
15. März 2024

Die Genauigkeit von Bohrschablonen je nach Herstellung verglichen

Feierliche Verleihung des Hans-Peter Bantleon Förderpreises 2024 in Kitzbühel