0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2690 Aufrufe

„Versorgung zielgenau stärken, anstatt alte Strukturdebatten zu führen“ – KZV Baden-Württemberg bezieht Stellung zur Bertelsmann-Studie

Die zahnärztliche Versorgung in Baden-Württemberg würde unter einer Vereinheitlichung der Systeme von gesetzlicher und privater Krankenversicherung massiv leiden. Darauf weist die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg mit Bezug auf die am 17. Februar 2020 von der Bertelsmann-Stiftung vorgelegte Studie zur Risikoverteilung im dualen System der Krankenversicherung hin.


Dr. Ute Maier ist Vorstandsvorsitzende der KZV Baden-Württemberg (Foto: KZBV/Spillner)

„Die Forderung nach einer Abschaffung des dualen Krankenversicherungssystems stellt ohne Not eines der besten Gesundheitswesen der Welt infrage, löst aber keinerlei Probleme“, kommentiert Dr. Ute Maier, Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. „Anstatt sich darauf zu konzentrieren, wie die Versorgung der Menschen zielgenau verbessert werden kann, werden Strukturdebatten mit altbekannten Argumenten geführt, ohne dass es neue Erkenntnisse gibt“, so Maier weiter.

Bereitschaft, über Reformen zu reden

„Es gibt eine große Bereitschaft innerhalb der Selbstverwaltung, über Reformen im Bereich von GKV und PKV zu reden, wenn sie die Versorgungsstrukturen verbessern und mehr Flexibilität für die Versicherten schaffen, anstatt alle in eine Einheitskasse zu zwingen“, betont Dr. Maier. Auch die von der Bundesregierung eingesetzte Wissenschaftliche Kommission für ein modernes Vergütungssystem (KOMV) hatte sich für Reformen, aber einstimmig gegen eine Vereinheitlichung der Systeme ausgesprochen.

Bürgerversicherung wäre schädlich für die zahnärztliche Versorgung

Die Auswirkungen der Einführung einer Bürgerversicherung für die zahnmedizinische Versorgung im Land hatte die KZV Baden-Württemberg vor wenigen Jahren in einem Sachverständigen-Gutachten untersuchen lassen. Demnach drohe gerade in ländlichen Regionen ein Ausbluten der örtlichen Strukturen – mehr als 500 Zahnärztinnen und Zahnärzte und dazu bis zu 2.350 Arbeitsplätze für das Praxispersonal könnten in Gemeinden bis zu 10.000 Einwohnern in den nächsten Jahren wegfallen. Dies würde gravierende Folgen für die gesundheitliche Versorgung der Menschen haben und die Attraktivität des ländlichen Raums generell schwächen. „Wenn es vor Ort keinen Zahnarzt mehr gibt und die Wege zur nächsten Praxis länger werden, ist dies gerade für Patientinnen und Patienten mit eingeschränkter Mobilität ein riesiges Problem“, so Dr. Maier.

„Keine Zwei-Klassen-Medizin“

Die KZV-Vorstandsvorsitzende verweist zudem auf eine 2018 von der KZV Baden-Württemberg durchgeführte repräsentative Versichertenbefragung. Daraus geht hervor, dass es in diesem Bundesland in der zahnärztlichen Versorgung keine Unterschiede zwischen gesetzlich und privat Versicherten gibt, was die Wartezeit auf einen Termin sowie die Wartezeit in der Praxis betrifft.

Titelbild: Shutterstock.com/Bruno Weinmann
Quelle: KZV BW Politik med.dent.magazin

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
26. Apr. 2024

„Nutzen Sie die Chance auf einen Kurswechsel“

Budgetierung, Bürokratie, iMVZ und Digitalisierung: Zahnärzteschaft erwartet Lösungen – Frühjahrsfest von KZBV und BZÄK in Berlin
25. Apr. 2024

Was den Menschen in Deutschland in Sachen Ernährung wirklich wichtig ist

DANK-Kommentar: Zukunftsweisende Empfehlungen des Bürgerrates als Chance für mehr Prävention
25. Apr. 2024

Die Diskussion: Impulspapier „Orale Medizin“

Diskussionsbeiträge und Statements zur Zukunft der Zahnmedizin – diskutieren Sie mit!
23. Apr. 2024

Vorschläge und Forderungen „kraftvoll und pointiert“ an die Politik adressieren

Weniger Bürokratie, mehr Praxisnähe: Bundeszahnärztekammer verstärkt Protest gegen aktuelle Gesundheitspolitik, Kassenärzte starten neue Kampagne
23. Apr. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – April 2024
22. Apr. 2024

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler

Prof. Dr. Michael J. Noack zum Impulspapier „Orale Medizin – Die Zukunft der Zahnmedizin“
22. Apr. 2024

Umfrage: Wie ist die Stimmung in den Praxen?

KZBV bittet um Teilnahme an bundesweiter Online-Befragung vom 18. April bis 20. Mai 2024
22. Apr. 2024

Maßnahmen reichen nicht, um Fehlentwicklungen einzuschränken

VDZI-Vorstand verabschiedet Stellungnahme zu investorenbetriebenen zahnärztlichen Medizinischen Versorgungszentren und Praxislaboren im iMVZ